Gastautorin*: Klára Sokol, Direktorin der Fachagentur éducation21
Gemeinsam stärker: Klára Sokol führt im Blogbeitrag aus, wie durch die Arbeit von éducation21 und ihren Partnerinnen und Partnern alle im Schweizer Bildungssystem profitieren.
Ob mit Pädagogischen Hochschulen, der Radiotelevisione svizzera italiana RSI oder der Bildungsabteilung der Schweizerischen Nationalbank: éducation21 erarbeitet BNE-Angebote mit zahlreichen Partnerinnen und Partnern und trägt sie in die ganze Schweiz. Die Stiftung verbindet damit Bund, Kantone, Institutionen, Sprachen und Disziplinen. Das stärkt das gesamte Bildungssystem.
Im Buch «Ich entdecke Landschaften» laden drei Generationen zu einer Reise durch die Schweiz ein. Sie erleben Alltagssituationen in unterschiedlichen Landschaften, von der Stadt bis in die Alpen. Dabei gehen sie Fragen nach wie: Wie verändern Menschen Landschaften und warum kommt es dabei häufig zu Streit? Die Buchautorinnen und -autoren leiten das 9- bis 12-jährige Zielpublikum dazu an, sich mit verschiedenen Lebensräumen auseinanderzusetzen. Dank intensiver Zusammenarbeit ist es dem interdisziplinären Projektteam gelungen, dieses komplexe Thema für Kinder gut verständlich darzustellen.
Das Buch liegt mir besonders am Herzen, weil es als Paradebeispiel für eine bereichernde und inspirierende Zusammenarbeit über die Kantons-, Sprach-, Institutions- und Fachgrenzen hinweg dient: Es ist ein interdisziplinäres Gemeinschaftswerk von Geografen, Pädagoginnen und Illustratoren, von zwei Pädagogischen Hochschulen und zwei Universitäten aus unterschiedlichen Landesteilen sowie mit éducation21 als Bindeglied und BNE-Expertin. Diese Zusammenarbeit machte es möglich, das Projekt von Beginn an ganzheitlich und zweisprachig zu gestalten, angepasst an die entsprechenden Lehrpläne. Ein BNE-Angebot, das trotz der unterschiedlichen pädagogischen Ansätze und Lehrpläne das Thema Landschaften aus verschiedenen Blickwinkeln kohärent vermittelt.
Dieses Buch stellt aber nur ein Beispiel für die zahlreichen Kooperationen dar, an denen sich éducation21 sowohl inhaltlich wie auch finanziell beteiligt und damit ihren Auftrag als nationales Kompetenzzentrum für BNE wahrnimmt. éducation21 arbeitet mit verschiedenen Expertinnen und Experten aus Bund, Kantonen, der Wissenschaft und ausserschulischen Akteuren zusammen, steuert die BNE-Expertise bei und stellt sicher, dass einzelne Angebote von einer Sprachregion in die andere transferiert werden und bis zu den Schulen und Lehrpersonen gelangen. Diese Brückenfunktion ist alles andere als simpel. Zwischen den Realitäten unterschiedlicher Lehrpläne, Sprachen und pädagogischen Konzepten zu navigieren und das Wesentliche – die Praxis der Schulen und Lehrpersonen – im Auge zu behalten, ist anspruchsvoll. Dies lohnt sich allemal: Die erarbeiteten Produkte und Angebote bieten einen grossen Mehrwert und die Beteiligten lernen mit- und voneinander.
Hinzu kommt die Vielfalt der Kooperationen: In Zusammenarbeit mit dem Tessiner Fernsehen RSI entstehen Kurzvideos zu BNE-Themen in italienischer Sprache, die ins Deutsche und Französische übertragen werden. Eine weitere sprachregionale Zusammenarbeit, die nationale Wirkung entfaltet. Mit iconomix, dem Bildungsangebot der Schweizerischen Nationalbank, durften wir bereits mehrere gemeinsame Produkte entwickeln. Und éducation21 arbeitet bei allen Themendossiers mit ausgewiesenen Expertinnen und Experten zusammen, etwa aus dem Bundesamt für Energie, dem Landwirtschaftlichen Informationsdienst oder Gesundheitsförderung Schweiz. So können sich Lehrpersonen auf die Aktualität und Korrektheit der Materialien zu den häufig kontrovers diskutierten Nachhaltigkeitsthemen verlassen.
Zusammenarbeit ist in einem föderal organisierten Bildungssystem mit knapper werdenden Ressourcen entscheidend. Durch Kooperation erarbeiten wir BNE-Produkte für Unterricht und Schulentwicklung effizienter und umfassender. Als nationales Kompetenzzentrum kann éducation21 diese in der ganzen Schweiz verbreiten, was den Austausch über die Sprach- und Lehrplangrenzen hinweg, wie auch die Weiterentwicklung der pädagogischen Praxis, fördert. Davon profitieren alle: der Bund, die Kantone, das Bildungssystem, Lehrpersonen und Schülerinnen und Schüler. Damit sich noch viele auf wundersame und lehrreiche Reisen begeben können!